Tipps für den Familienroadtrip in der Karibik Europas
Endlose Sandstrände und glasklares Wasser sind der Grund, warum Sardinien die Karibik Europas genannt wird. Doch die Mittelmeerinsel im Westen Italiens hat noch mehr zu bieten als Sommer, Sonne, Strand. Zum Beispiel für Familien - das Eiland eignet sich ziemlich gut für einen Urlaub mit Kind und Campingstuhl.
Diese Tipps solltet ihr dabei unbedingt ins Van-Gepäck packen:
Die beste Reisezeit für Sardinien
Der Spätsommer und Herbst auf Sardinien sind wie eine Verlängerung des Sommers. Auf der Insel können zu dieser Zeit noch Lufttemperaturen bis zu 30 Grad und Wassertemperaturen um 25 Grad herrschen. Perfekt für unbeschwertes Planschvergnügen für Kids! Besonders angenehm für die Reise mit dem Camper: In der Nacht kühlt es dennoch schon so ab, dass es trotz Summerfeeling angenehm zu schlafen ist. Die lauen Abende lassen sich trotzdem hervorragend vor dem rollenden Zuhause ausklingen. Im Mai ist das Wasser zwar kühler, jedoch sind zu dieser Zeit meist weniger Reisende auf Sardinien. Und: Die Insel steht in voller Blüte. Im Hochsommer ist es auf hier hingegen heiß und voll. Ohne Reservierung werdet ihr zu dieser Zeit wohl kaum einen Stellplatz finden. In der Wintersaison kann es auch noch angenehm mild sein im Vergleich zu unseren Gefilden. Allerdings haben viele Restaurants, Campingplätze und Agriturismo geschlossen.
Stellplatzsuche auf der Mittelmeerinsel
Die Auswahl der Campingplätze auf Sardinien ist im Vergleich zur Nachbarinsel eher klein. Oft sind die vorhandenen auch in der Nebensaison gut gefüllt. Doch Frei stehen ist auf der Insel streng verboten. Was nun?
„Agricampeggio“-Plätze bieten meist eine Hand voll Stellplätze auf Weingütern, Bauernhöfen oder Farmen. Oft gibt vor Ort zubereitetes Essen aus lokalen Produkten oder süße Vierbeiner zum Streicheln. An einigen dieser Stellplätze findet man auch Strom oder eine Toilette und meistens liegen sie sehr idyllisch. Agricampeggio findet ihr bei eurer Maps-App unter Agricamping oder bei Park4Night unter dem Traktor-Symbol.
Stellplatztipp:
Da steht ein Pferd auf dem Flur… Immer mal eine Katze, in der Nacht ein Fuchs oder Wildschweine, jede Menge Mücken - das ein oder andere Tier schaut ja immer mal an unserem rollenden Zuhause vorbei, aber Pferde und Esel haben bisher noch nie ihren Kopf in den Bulli gesteckt. Bis wir auf einem ganz besonderen Stellplatz im Osten Sardiniens gelandet sind. Im Landesinneren bei Orosei hat eine Frau eine kleine Farm, ein riesiges Grundstück mit Olivenbäumen, Kakteen, Feigen und Oleander. Reisende dürfen sich mit dem Camper einfach ein Plätzchen suchen. Zwei Esel, ein Pferd, drei Hunde, ein Hahn und Hühner laufen frei herum und statten den Campenden gerne einen Besuch ab - es könnte ja etwas zum Snacken geben. Es gibt außerdem eine Freiluftküche und einen Open-Air-Gemeinschaftsbereich für alle, sowie ein Klo und eine Dusche unter freiem Himmel. Finden könnt ihr dieses Idyll, wenn ihr bei Maps Ingrid Shambala sucht, ein Anruf bei der Vermieterin genügt als Reservierung.
Familienwanderung zwischen Wasser und Bergen
Ihr kennt sicher den ewigen Zwiespalt - Meer oder Berge? Auf Sardinien müsst ihr euch gar nicht entscheiden. Viele Wanderungen in den unterschiedlichsten Entfernungen und Schwierigkeitsgraden führen an traumhaft schönen Steilküsten entlang oder sind zumindest teilweise mit Meerblick. So auch an der Costa Paradiso im Nordwesten Sardiniens, die ihrem Namen alle Ehre macht. Ein schmaler Weg führt stufenartig an den Klippen der Steilküste entlang. Hinter jeder Kurve wartet ein weiterer atemberaubender Ausblick. Und das wirklich Tolle: Der Weg führt zu einer wunderschönen Bucht, die mit dem Auto nicht erreichbar ist. Diese Wanderung ist absolut kindertauglich (aber nicht kinderwagentauglich), weil sie in ihrer Länge variabel ist. Der Weg bis zu der Bucht beträgt nicht mal einen Kilometer. Wenn die Kleinen schon länger laufen können oder ihr mit der Kraxe noch nicht genug habt, könnt ihr noch weiter entlang wandern.
So schön ist das Mittelmeer in der Karibik Europas
Dass es auf einer Insel reichlich Meer gibt, ist sicher keine Überraschung. Dennoch hat genau das in diesem Artikel einen Extra-Abschnitt verdient. Selten ist in Europa das Meer so klar und paradiesisch zu erleben. Selbst wenn ihr also zum Wandern oder für die Berge auf die Insel kommt, solltet ihr unbedingt Zeit am Mittelmeer einplanen. Für die ganze Familie finden sich dabei Aktivitäten: Sandburgenbauen, Muscheln sammeln, planschen, schnorcheln, surfen, Bootfahren, tauchen.
Extratipp: Auf der Suche nach den schönsten Stränden und Buchten entscheidet euch lieber für die, die nicht überall empfohlen werden. Schön sind sie auf Sardinien fast alle, doch die weniger bekannten, sind in der Nebensaison auch noch himmlisch leer.
Urbanes Inselleben – 3 schöne Städte auf Sardinien
Ein Besuch in einer der wunderschönen alten Städte gehört unbedingt auf die To-do-Liste bei einem Roadtrip über die Insel. Uns haben diese drei besonders gut gefallen:
Stellplatz unterm Piniendach
Der größte Luxus am Reisen mit Camper ist es vielleicht, das rollende Zuhause an den schönsten Orten haben können. Auf Sardinien haben wir unseren Lieblingsort im Pinienwald gefunden. Sowohl im Südwesten Sardiniens als auch im Osten finden sich Campingplätze, die im Pinienwald Platz für ein ganz eigenes Plätzchen unterm Piniendach bieten. Einer davon ist das Is Arenas Camping Village im Südwesten - nur wenige Schritte von den endlosen Dünen, tosenden Wellen und traumhaften Sonnenuntergängen entfernt. An der Ostküste findet ihr beim Camping Cala Ginepro euer Piniendach für euren Van. An diesem Campingplatz liegen gleich zwei malerische Buchten mit schönstem Karibikflair.
So wählt ihr eure Fährroute
Ihr habt euch für euer Sardinien-Abenteuer für eine Insel-Ecke entschieden? Dann spart ihr euch Zeit und Kilometer, wenn ihr das schon beim Buchen der Fähre auf dem Schirm habt:
Fazit – Lohnt sich eine Reise nach Sardinien mit Kind und Camper?
Schon allein wegen des Mittelmeers lohnt sich ein Trip mit Kind und Campingstuhl nach Sardinien. Nirgendwo in Europa scheint der Sand feiner, das Meer klarer und die Sonne wärmer zu sein. Doch die Insel hat so viel mehr zu bieten - und zwar für die ganze Familie. Besonders die kleinen Höfe, auf denen wir dank Agricampeggio übernachtet haben und die natürliche Campingplätze unter Piniendächern, haben uns begeistert. Und: Die Stellplätze zwischen Olivenbäumen, Eseln und Bergen sind auch tolle Ausgangspunkte für Ausflüge und Wanderungen.
Oder doch lieber Vanlife auf Korsika?
Familienfreundliche Campingplätze und Ausflugstipps für Sardiniens Nachbarinsel findet ihr hier.
Mit dem „Handbuch für Abenteuer mit Kind und Campingstuhl“ im Gepäck seid ihr bestens vorbereitet für euer Familienabenteuer on the road! vanily begleitet euch bei jeder Phase eurer Reise.
Basierend auf ihren Erfahrungen als Mama und Camperin begleitet Pia Maack euch auf eurer Reise. Doch sie ist nicht alleine, weitere Familien aus der vanily-Community teilen ihr Know-how mit euch!