Hooray, das erste Camping-Abenteuer mit deinem Baby steht kurz bevor! Doch bevor der Bulli, der ausgebaute Kastenwagen, das Wohnmobil, der Wohnwagen oder das Auto samt (Dach-)Zelt los rollen, muss noch gepackt werden. Ob du zu den erfahrenen Campern gehörst und schon Profi im Vanlife-Alltag bist oder ganz frisch im Leben „on the road“ – je besser du vorbereitet bist, desto entspannter wird die Reise! Raum für Spontanität und Flexibilität gibt es unterwegs sowieso genug.
Mit einem gut gepackten Van kannst du sicher sein, dass ihr trotz des Abenteuerfiebers auch allen Bedürfnissen des kleinsten Familienmitglieds gerecht werdet. Die Frage „Was brauchen wir (wirklich)?“ ist entscheidend für einen unkomplizierten und entspannten Roadtrip mit Baby. Im Vorfeld die Must-haves zu besorgen, spart unterwegs Geld und Nerven. Zu wissen, was überflüssig ist, gibt Freiraum im rollenden Zuhause und befreit von unnötigem Ballast oder Packstress on the road.
Mit zunehmendem Alter wächst auch der Haufen an Spielzeug, Versorgung und Garderobe ─ Babys hingegen benötigen neben der Grundausstattung meist nur Mama und/oder Papa, um rundum zufrieden zu sein. Welche Basics das sind, habe ich für dich erprobt und zusammengefasst.
Jedes Alter und jede Entwicklungsstufe eines Babys hat seine Vorteile beim Reisen. In puncto Verpflegung ist ein vollgestilltes Baby oft am unkompliziertesten, denn jede Mahlzeit ist perfekt temperiert und portioniert immer dabei. Bekommt ein Baby Flaschennahrung, ist interessant, ob es das bevorzugte Produkt in der Destination zu kaufen gibt. Um das herauszufinden, hilft nur das Recherchieren in einer Suchmaschine. Babygläschen gibt es in fast jedem Supermarkt. Und um auch unterwegs abgekochtes, warmes Wasser für die Fläschchen-Zubereitung dabei zu haben, gehört eine Thermoskanne ins Gepäck. Für alle Fälle solltest du deinem Liebling ein oder zwei Pakete Milchpulver als Grundausstattung mitnehmen.
Wenn dein Baby schon Beikost bekommt, gehört neben ein paar Reserve-Fetiggläschen ein Pürierstab in den Van, um jederzeit ein leckeres Mahl zaubern zu können. Auch wenn es im ersten Moment nach einem unhandlichen Platzfresser aussieht, kann das Gerät ziemlich schnell und einfach dabei helfen, aus jedem Gericht einen Babybrei zu zaubern. Kleine Schraubgläser, zum Beispiel vom Fertigbrei, sind eine super Aufbewahrung für die Mahlzeiten, auch bei Ausflügen oder für Reste. Eine Thermotasche oder ein Thermobecher halten gegebenenfalls zuvor erwärmten Brei warm.
Je älter das Baby während der Reise ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits sitzen kann. Das erleichtert unter anderem das gemeinsame Essen am Tisch während der Reise, ob beim Restaurantbesuch oder unterwegs. Ein Hochstuhl gehört unbedingt in dein rollendes Zuhause. Viele Eltern schwören auf den steckbaren Hochstuhl von Ikea. Um Stauraum und nerviges auf- und abbauen zu sparen, kann auf Reisen der Griff zu einem faltbaren Camping-Hochstuhl die Lösung sein. Genau wie Campingstühle für Große kann man einen Hochstuhl dieser Art einfach platzsparend zusammenklappen, zur Not kann dieser sogar easy mit ins Restaurant genommen werden.
Lätzchen, Löffel, Schälchen, Fläschchen und Trinkbecher nicht vergessen!
Schon beim Packen kannst du vermeiden, dass Wäscheberge unterwegs für Chaos sorgen oder du auf der Suche nach einem frischen Paar Socken für dein Baby verzweifelt. „Packing Cubes“, komprimierbare Stoffwürfel, sind dabei eine tolle Lösung, um Minis saubere Kleidung (und die der Erwachsenen) platzsparend und gut sortiert im Van zu verstauen.
Bei der Wahl der Kleidung ist ratsam für ungefähr zwei Wochen Kleidung einzupacken. Dabei gilt es, jedes potenzielle Wetter zu berücksichtigen, natürlich mit Blick auf die klimatischen Gegebenheiten an der Destination. Neben der üblichen Ausstattung wie Bodys, Schlafanzüge, Pullover, Hosen und Co. sind Matschhose, Mütze, Sonnenhut und UV-Kleidung, Gummistiefel für bereits laufende Kids und ein Wollwalkanzug die absoluten Must-haves im Baby-Alltag. Auch der Schlafsack für eine gemütliche Nacht muss mit. Das Zwiebelprinzip ist dabei der Erfahrung nach die effektivste Lösung: Wähl Kleidung, bei der du deinem Kind je nach Temperatur und Witterung immer etwas aus oder darüber ziehen kannst. Achtet darauf, dass sich so viele Kleidungsstücke wie möglich kombinieren lassen und ihr bei der Wahl des Outfits immer flexibel bleibt.
Je nach Länge der Reise kann es sinnvoll sein, für das jüngste Reisemitglied Kleidung mitzunehmen, die bereits eine Größe größer ist, als es vor Reiseantritt trägt. So spart ihr das Einkaufen neuer Kleidung unterwegs und die Sachen sitzen so luftig, dass der Zwiebelook kein Problem wird. Bedenkt außerdem: Kleidung in gedeckten Farben sieht nicht so schnell schmutzig aus, unempfindliche Materialien gehen nicht so schnell kaputt und musterfreie Teile können beliebig mit anderen kombiniert werden.
Für die Dreckwäsche gehört ein extra Beutel oder Wäschesack ins Gepäck, damit die unsauberen Sachen nicht durch das rollende Zuhause fliegen oder zum Waschen erst alles zusammengesucht werden muss.
Das Baby ist im ersten Lebensjahr auf keine externen Waschräume angewiesen, ein Waschlappen und eine Schüssel reichen oft aus. Wer einen Wasserkocher dabei hat, kann etwas heißes mit kaltem Wasser mischen, damit es der Nachwuchs beim Säubern angenehm hat. Wenn viel die Sonne scheint, kann eine Solardusche eine Alternative sein, in der sich das Wasser ganz natürlich erwärmt. Darüber hinaus gibt es faltbare Babybadewannen, die sich platzsparend mitnehmen lassen. Eine andere Möglichkeit wäre, ein kleines aufblasbares Planschbecken im Gepäck zu haben. Der Wasserspaß ist an heißen Tagen gleichzeitig ein tolles Unterhaltungsprogramm. Auf großen Campingplätzen gibt es allerdings oft auch Bäder mit Babybadewannen.
Eine Toilette braucht das Kleinste eh nicht, nur genug Windeln und entsprechendes Zubehör müssen im Gepäck sein ─ gewickelt wird einfach auf dem Campingbett oder einer Decke auf der Wiese. Natürlich nehmen Pakete mit Wegwerfwindeln je nach Reisedauer viel Platz weg, deshalb lohnt es sich, nur eine kleine Grundausstattung mitzunehmen und unterwegs nach zu kaufen.
Windeln gibt es europaweit in fast jedem Supermarkt und auch ökologischer produzierte Hersteller finden sich immer mehr auf dem Markt. Trotzdem entsteht beim Wickeln mit Wegwerfwindeln jede Menge Müll. Deshalb setzen viele Eltern auf Stoffwindeln. Dabei sei zu bedenken, dass du häufig auf das Waschen angewiesen sein wirst. Auf Campingplätzen sind Waschladungen oft teuer, die Handwäsche reicht auf Dauer vielleicht nicht aus und wenn das Wetter mal grad nicht mitspielt, brauchen die Stoffe sehr lange zum Trocknen. Für Babys, die abgehalten werden oder schon aufs Töpfchen gehen, gibt es entsprechende faltbare Reiseoptionen für den Van.
In Babys Waschtasche gehören natürlich auch Wetter-, Sonnen-, Wundschutzcreme, Körperöl, Zahnbürste und -pasta, Schnuller und eine Baby-Sonnenbrille. Und auch die Reiseapotheke muss mit den grundlegenden Notfallutensilien ausgestattet sein. Dazu gehört beispielsweise ein Kühlgel, eine entzündungshemmende Salbe, Nasensauger, Schmerzmittel, Insektenschutz, Husten- und Fiebersaft, Nasenspray, Durchfall-Medikamente, Fieberthermometer, eine Nagelschere und die Zeckenzange.
Kinderwagen, Buggy, Trage, Kraxe oder Fahrradanhänger? Die Anzahl der Möglichkeiten ein Baby auf Achse zu transportieren sind groß. Wofür du dich entscheidest, hängt zum einen vom möglichen Stauraum in deinem Van ab, von deinen und Babys Vorlieben und der Fähigkeit, ob das Kleine schon sitzen kann.
Ist Letzteres gegeben, kommt beispielsweise die Kraxe überhaupt erst in Frage. Sie kann sehr praktisch für Wanderungen sein, ist aber auch ein zuverlässiger Begleiter beim Stadtbummel, Einkauf oder Spaziergang. Der Vorteil gegenüber der Trage ist die rückenfreundlichere Trageweise für das Elternteil, die Bewegungsfreiheit für das Kind und oft gibt es sogar ein bisschen Stauraum darin. Außerdem haben Kraxen oft einen Sonnenschutz und bieten mehr Platz für Luftzirkulation bei Hitze.
Wird ein Baby gerne getragen, ist dies also eine praktische Lösung für alle Beteiligten. Kann ein Kind noch nicht sitzen und liebt es im Tuch oder in der Trage, gehört dieses aber auf jeden Fall trotzdem ins Gepäck. Denn oft stoßen Reisende unterwegs auf Gegebenheiten, die das Vorankommen mit einem Kinderwagen oder Buggy erschweren oder unmöglich machen. Nicht nur beim Wandern.
Allerdings kann ein Buggy, oder Kinderwagen dennoch nützlich sein. In Regionen, in denen es sehr heiß ist, ist das rollende Baby-Gefährt vielleicht die beste Option für die Schläfchen deines Kindes am Tag, wenn es im Van oder in der Trage zu warm ist.
Wer sowieso ein Fahrrad dabei hat und viele Touren damit plant, kann sich überlegen, einen Fahrradanhänger mitzunehmen. Der eignet sich nämlich auch als Kinderwagen und macht sich auch hervorragend auf etwas ungemütlichen Wegen. Für kurze Strecken ist ein Kindersitz am Fahrradlenker eine platzsparende Alternative. Helm nicht vergessen!
Bewährte Begleiter für den Alltag mit Baby sind außerdem die Strandmuschel, eine beschichtete Krabbeldecke und Tücher zum Einmummeln oder als Sonnenschutz.
Ein Baby, das sich schon alleine mehr oder weniger gut fortbewegen kann, wird seine Umwelt intensiv wahrnehmen und rund um den Van auf Entdeckungstour gehen. Erfahrungsgemäß kann Spielzeug deshalb getrost zu Hause bleiben, da die Umgebung genug Unterhaltung bietet. Am Strand sind es der Sand, die Muscheln oder die Wellen, im Wald wird Baby sich Steine, Äste, Blätter oder Käfer anschauen und auch Mama und/ oder Papa sind in dem Alter noch so spannend, dass eine Nase oder die große Hand als interessante Beschäftigung dient.
Im Gegensatz zu Kleinkindern finden es Babys meist auch überhaupt nicht schlimm, auf engem Raum mit den Eltern etwas mehr Zeit zu verbringen. Zum Beispiel bei schlechtem Wetter. Dem Unwetter durch die Scheiben zuzuschauen, Papas Ohr untersuchen und Teebeutel zu sortieren, lassen die Zeit ruckzuck verstreichen. Beschränkt euch also auf die Lieblingsutensilien deines Kindes, wie die liebsten Bücher, die Spieluhr, das Lieblingskuscheltier und ein wenig Sandspielzeug.
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